Videndumque hoc loco est ne, quos ob benefacta diligi volemus, eorum laudem atque gloriam, cui maxime invideri solet, nimis efferre videamur; atque eisdem his ex locis et in alios odium struere discemus et a nobis ac nostris demovere; eademque haec genera sunt tractanda in iracundia vel excitanda vel sedanda; nam si, quod ipsis, qui audiunt, perniciosum aut inutile sit, id factum augeas, odium creatur; sin, quod aut in bonos viros aut in eos, quos minime quisque debuerit, aut in rem publicam, tum excitatur, si non tam acerbum odium, tamen aut invidiae aut odi non dissimilis offensio; item timor incutitur aut ex ipsorum periculis aut ex communibus: interior est ille proprius; sed hic quoque communis ad eandem similitudinem est perducendus.
von gabriel.a am 01.06.2024
Wir müssen hier vorsichtig sein, diejenigen, die wir um ihrer guten Taten willen geliebt wissen wollen, nicht zu überhöhen, besonders was ihre Reputation und Ruhm betrifft, was üblicherweise am meisten Neid erregt. Diese Prinzipien können uns sowohl lehren, wie man Feindseligkeit gegenüber anderen erzeugt als auch wie man sie von uns selbst und unseren Verbündeten abwendet. Wir sollten dieselben Techniken anwenden, wenn wir Wut entfachen oder besänftigen wollen. Wenn man etwas hervorhebt, das dem Publikum schadet oder ihm nicht nützt, wird man Hass erzeugen. Aber wenn man Ungerechtigkeiten gegenüber guten Menschen, unschuldigen Opfern oder dem Staat betont, wird man wenn nicht intensiven Hass, dann zumindest eine negative Reaktion ähnlich Neid oder Abneigung hervorrufen. Ebenso kann Angst ausgelöst werden, sei es durch persönliche Gefahren oder gemeinsame Bedrohungen - persönliche Angst wirkt tiefer, aber gemeinsame Angst sollte so gestaltet werden, dass sie die gleiche Wirkung erzielt.
von jaron872 am 15.09.2016
Und es muss an dieser Stelle betrachtet werden, damit nicht diejenigen, die wir um ihrer guten Taten willen geliebt wissen wollen, deren Lob und Ruhm, welcher gewöhnlich am meisten beneidet wird, allzu sehr zu erheben scheinen; und aus eben diesen Überlegungen werden wir sowohl lernen, Hass gegen andere aufzubauen als auch ihn von uns und unseren Gefährten zu entfernen; und eben diese Arten müssen bei der Erregung oder Besänftigung von Zorn behandelt werden; denn wenn man das, was für die Zuhörer selbst verderblich oder nutzlos ist, übertreibt, entsteht Hass; wenn aber etwas gegen gute Menschen oder gegen diejenigen, welche man am wenigsten schädigen sollte, oder gegen den Staat gerichtet ist, dann wird, wenn auch nicht ein so bitterer Hass, dennoch eine Kränkung hervorgerufen, die weder Neid noch Hass unähnlich ist; gleichermaßen wird Furcht eingeflößt, entweder aus eigenen Gefahren oder aus gemeinsamen: jene ist mehr innerlich; aber diese muss ebenfalls auf ähnliche Weise geführt werden.