Est nemus haemoniae, praerupta quod undique claudit silva: vocant tempe; per quae peneos ab imo effusus pindo spumosis volvitur undis deiectuque gravi tenues agitantia fumos nubila conducit summisque adspergine silvis inpluit et sonitu plus quam vicina fatigat: haec domus, haec sedes, haec sunt penetralia magni amnis, in his residens facto de cautibus antro, undis iura dabat nymphisque colentibus undas.
von melissa.s am 30.03.2024
In Thessalien liegt ein Tal, ringsum von steilen bewaldeten Hängen umschlossen. Man nennt es Tempe. Hier stürzt der Peneus, aus den Tiefen des Pindos-Gebirges herabfließend, mit schäumenden Wassern. Seine mächtige Kaskade erzeugt Wolken feinen Nebels, die aufsteigen, die Baumkronen mit Feuchtigkeit besprengen und die Umgebung mit einem donnernden Tosen erfüllen, das weit über seine Ufer hinaushallt. Dies ist die Heimstätte und das Heiligtum des mächtigen Flussgotts, der in einer felsigen Höhle wohnt und über die Gewässer und die Nymphen herrscht, die in ihnen leben.
von alessia922 am 20.10.2014
Es gibt einen Hain in Hämonien, den ein steiler Wald rings umschließt: Sie nennen ihn Tempe; durch den der Peneus, von den tiefsten Ausläufern des Pindus ergossen, mit schäumenden Wellen rollt und mit schwerem Fall dünne Nebel erregende Wolken zusammenzieht und mit Gischt die höchsten Wälder besprengt und mit seinem Geräusch mehr als die Nachbarschaft ermüdet: Dies ist sein Haus, dies seine Stätte, dies sind die Heiligtümer des großen Flusses, in denen er, in einer aus Felsen geschaffenen Höhle ruhend, Gesetze den Wellen und den Wassernymphen gab.