O crudelis adhuc et veneris muneribus potens, insperata tuae cum ueniet pluma superbiae et, quae nunc umeris inuolitant, deciderint comae, nunc et qui color est puniceae flore prior rosae mutatus ligurinum in faciem uerterit hispidam, dices, heu, quotiens te speculo uideris alterum: quae mens est hodie, cur eadem non puero fuit, uel cur his animis incolumes non redeunt genae.
von nala.s am 30.03.2018
O du, der du noch grausam und mächtig in den Gaben der Liebe bist, wenn unerwarteter Flaum auf deinem stolzen Gesicht erscheint, und das Haar, das jetzt frei über deine Schultern fließt, herabfällt, und deine Gesichtsfarbe, die einst leuchtender war als eine karminrote Rose, sich verändert, um Ligurinus ein raues, stoppeliges Gesicht zu geben - du wirst sagen, sooft du dich im Spiegel siehst und eine andere Person erblickst: Warum denke ich nicht mehr wie in der Jugend, oder warum können diese frischen Wangen nicht zu meiner jetzigen Weisheit zurückkehren?
von nellie.h am 20.03.2019
O Grausamer, noch immer mächtig in den Gaben der Venus, wenn unerwartet der Stolz dir zerfällt, und die Haare, die jetzt über den Schultern wehen, herabgefallen sind, und die Farbe, die jetzt über der Purpurrose blüht, sich in Ligurinus' struppiges Gesicht verwandelt hat, wirst du sagen, ach, sooft du dich im Spiegel anders siehst: Welcher Geist ist heute, warum war er nicht derselbe beim Knaben, oder warum kehren diese Wangen nicht unversehrt zurück?