Eodem animo beneficium debetur, quo datur, et ideo non est neclegenter dandum sibi enim quisque debet, quod a nesciente accepit; ne tarde quidem, quia, cum omni in officio magni aestimetur dantis uoluntas, qui tarde fecit, diu noluit; utique non contumeliose: nam cum ita natura conparatum sit, ut altius iniuriae quam merita descendant et illa cito defluant, has tenax memoria custodiat, quid expectat, qui offendit, dum obligat.
von annabell.t am 19.02.2020
Eine Wohltat muss mit demselben Geist geschuldet werden, mit dem sie gegeben wird, und daher darf sie nicht gedankenlos erfolgen, denn jeder schuldet sich selbst das, was er von jemandem erhielt, der es nicht wusste; gewiss nicht langsam, weil in jeder Pflicht der Wille des Gebenden sehr geschätzt wird, und wer langsam handelt, lange nicht gewillt war; und keinesfalls beleidigend: denn da es von der Natur so eingerichtet ist, dass Verletzungen tiefer eindringen als Wohltaten und jene schnell vorübergleiten, während das Gedächtnis diese festhält, was erwartet derjenige, der beleidigt, während er verpflichtet?
von vinzent.g am 26.01.2014
Eine Freundlichkeit sollte mit demselben Geist zurückgegeben werden, in dem sie ursprünglich geschenkt wurde. Daher sollten wir nicht gedankenlos geben, da wir uns selbst verpflichtet sind, das zu erwidern, was wir selbst von jemandem erhielten, der ohne Hintergedanken gab. Wir sollten auch nicht zögernd geben, denn bei jeder Gunstbezeigung zählt die Absicht des Gebenden sehr, und langsames Handeln zeigt lange Widerwilligkeit. Und wir sollten definitiv nicht beleidigend geben, denn die Natur hat es so eingerichtet, dass Verletzungen tiefer eindringen als gute Taten - gute Taten verblassen schnell, während die Erinnerung an Kränkungen fest haftet. Was kann also jemand erwarten, der jemanden verletzt, selbst während er ihm einen Gefallen tut?