Non aliter stupuit gemina nece coniugis orpheus, quam tria qui timidus, medio portante catenas, colla canis vidit, quem non pavor ante reliquit, quam natura prior saxo per corpus oborto, quique in se crimen traxit voluitque videri olenos esse nocens, tuque, o confisa figurae, infelix lethaea, tuae, iunctissima quondam pectora, nunc lapides, quos umida sustinet ide.
von jamie.p am 19.06.2013
Nicht anders war Orpheus erschüttert vom doppelten Tod seiner Gattin, als der, welcher furchtsam die drei Hälse des Hundes sah, während der mittlere Ketten trug, den die Furcht nicht verließ, bevor seine frühere Natur [sich veränderte], mit Stein, der sich über seinen Körper ausbreitete, und er, der die Schuld auf sich zog und Olenos schuldig erscheinen wollte, und du, o unglückliche Lethaea, die du deiner Schönheit vertraut hast, einst aufs Engste verbundene Herzen, nun Steine, die das feuchte Ide trägt.
von mica.v am 07.05.2021
Orpheus war ebenso erschüttert vom zweiten Tod seiner Gattin wie der Mann, der zitternd den dreiböpfigen Hund mit Ketten um seinen mittleren Hals erblickte, dessen Furcht nicht wich, bis er zu Stein wurde, und wie Olenos, der die Schuld auf sich nahm und als schuldig gelten wollte, und wie du, arme Lethaea, die zu sehr ihrem Schönheit vertraute – einst wart ihr Herzen in Liebe verbunden, nun seid ihr nur Steine an den feuchten Hängen des Ida-Berges.