Noctis erat medium, curasque et corpora somnus solverat; at virgo cinyreia pervigil igni carpitur indomito furiosaque vota retractat et modo desperat, modo vult temptare, pudetque et cupit, et, quid agat, non invenit, utque securi saucia trabs ingens, ubi plaga novissima restat, quo cadat, in dubio est omnique a parte timetur, sic animus vario labefactus vulnere nutat huc levis atque illuc momentaque sumit utroque, nec modus et requies, nisi mors, reperitur amoris.
von lanah.e am 07.10.2019
Es war Mitternacht, und Schlaf hatte alle von ihren Sorgen und Mühen befreit; doch Cinyras' Tochter lag wach, verzehrt von ungezügelter Leidenschaft, ihre wahnsinnigen Begierden im Geist wendend. Einen Moment verzweifelt, den nächsten willens es zu versuchen; sie empfindet Scham, doch Verlangen, und kann nicht entscheiden, was zu tun. Wie ein riesiger Baum, der gefällt und mit einem letzten Schlag zu fallen droht, unsicher schwankend, in jede Richtung zu stürzen bereit, so schwankt ihr Geist - auf so vielen Wegen verwundet - hin und her, von einer Entscheidung zur anderen gezogen. Es gibt keine Mitte, keinen Frieden - nur der Tod könnte eine solche Liebe beenden.
von joy878 am 28.01.2018
Es war Mitternacht, und Schlaf hatte Sorgen und Körper gelöst; doch die Cinyrische Jungfrau, schlaflos, wird vom Feuer unbeherrschbarer Wünsche verzehrt. Sie wendet und dreht sich, verzweifelt bald, zu handeln entschlossen bald, beschämt und begehrend, und findet nicht, was sie tun könnte. Wie ein verwundeter, riesiger Balken, bei dem nur noch der letzte Schlag fehlt, unschlüssig, wohin er fallen wird, von allen Seiten gefürchtet, so schwankt ihr von verschiedenen Wunden geschwächter Geist hin und her und gewinnt Schwung nach beiden Seiten, und weder Maß noch Ruhe wird gefunden, außer durch den Tod der Liebe.