Athenienses iurare etiam publice solebant omnem suam esse terram quae oleam frugesve ferret; galli turpe esse ducunt frumentum manu quaerere, itaque armati alienos agros demetunt; nos vero iustissimi homines, qui transalpinas gentis oleam et vitem serere non sinimus, quo pluris sint nostra oliveta nostraeque vineae; quod cum faciamus, prudenter facere dicimur, iuste non dicimur, ut intellegatis discrepare ab aequitate sapientiam.
von anika.844 am 10.03.2022
Die Athener pflegten öffentlich zu schwören, dass jedes Land, das Oliven oder Feldfrüchte hervorbringt, ihnen gehöre. Die Gallier halten es für unwürdig, Getreide mit eigenen Händen anzubauen und plündern stattdessen bewaffnet die Felder anderer. Und wir Römer, angeblich das gerechteste Volk, erlauben Stämmen jenseits der Alpen nicht, Oliven und Trauben anzubauen, nur um die Preise unserer eigenen Olivenhaine und Weinberge hoch zu halten. Wenn wir das tun, sagen die Menschen, wir seien clever, aber nicht fair – was zeigt, dass Weisheit und Gerechtigkeit nicht immer Hand in Hand gehen.
von fritz.y am 04.01.2022
Die Athener pflegten sogar öffentlich zu schwören, dass all jenes Land ihres sei, das Olivenbäume oder Feldfrüchte trage; die Gallier halten es für schändlich, Getreide mit der Hand zu suchen, und so ernten sie bewaffnet die Felder anderer; wir aber, die gerechtesten Menschen, die den Völkern jenseits der Alpen nicht erlauben, Olivenbäume und Reben zu pflanzen, damit unsere Olivenhaine und unsere Weinberge mehr wert seien; weil wir, wenn wir dies tun, als klug handelnd gelten, nicht als gerecht handelnd, damit ihr versteht, dass Weisheit sich von Billigkeit unterscheidet.