Nam versus aeque prima et media et extrema pars attenditur, qui debilitatur, in quacumque est parte titubatum; in oratione autem pauci prima cernunt, postrema plerique: quae quoniam apparent et intelleguntur, varianda sunt, ne aut animorum iudiciis repudientur aut aurium satietate.
von casper976 am 26.09.2015
Denn im Vers wird gleichermaßen der erste, mittlere und letzte Teil beachtet, der geschwächt wird, an welcher Stelle auch immer gestolpert wurde; in der Rede jedoch bemerken wenige die ersten Teile, die meisten die letzten: Diese, da sie offensichtlich und verständlich sind, müssen variiert werden, damit sie weder durch die Urteile der Geister noch durch die Übersättigung der Ohren verworfen werden.
von hans.s am 12.03.2024
In der Dichtung schenkt man der Anfang, Mitte und dem Ende gleichermaßen Aufmerksamkeit, und das Ganze leidet, wenn es an irgendeiner Stelle eine Schwachstelle gibt. In einer Rede jedoch bemerken nur wenige den Anfang, während die meisten das Ende wahrnehmen. Da diese Teile hervorstechen und leicht wahrgenommen werden, müssen sie variiert werden, um zu verhindern, dass das Publikum sie entweder gedanklich ablehnt oder deren Ähnlichkeit überdrüssig wird.