Eam tum, aequato iure omnium, licentiam quaerentes, libertatem aliorum in suam vertisse servitutem inter se conquerebantur: regem hominem esse, a quo impetres, ubi ius, ubi iniuria opus sit; esse gratiae locum, esse beneficio; et irasci et ignoscere posse; inter amicum atque inimicum discrimen nosse; leges rem surdam, inexorabilem esse, salubriorem melioremque inopi quam potenti; nihil laxamenti nec veniae habere, si modum excesseris; periculosum esse in tot humanis erroribus sola innocentia vivere.
von Emily am 06.10.2021
Sie beschwerten sich untereinander, dass dieser Drang nach Gleichberechtigung die Freiheit anderer tatsächlich in eine neue Form der Sklaverei verwandelt habe. Ein König, so sagten sie, sei menschlich - jemand, an den man sich wenden könne, wenn man Gerechtigkeit oder gar besondere Behandlung benötige. Er könne Gunst erweisen und Vergünstigungen gewähren, könne zornig werden, aber auch vergeben und den Unterschied zwischen Freund und Feind erkennen. Gesetze hingegen seien taub und unbeweglich, angeblich besser für die Armen als für die Reichen, aber ohne jede Flexibilität oder Gnade, wenn man auch nur einen Schritt aus der Reihe trete. Es sei gefährlich, so behaupteten sie, in einer Welt voller menschlicher Fehler allein auf die Unschuld zu vertrauen.
von evelynn943 am 16.10.2014
Sie beklagten damals unter sich, dass diese Lizenz, obwohl sie nach gleichen Rechten für alle strebte, die Freiheit der anderen in ihre eigene Knechtschaft verwandelt hatte: Ein Rex sei ein Mensch, von dem man erlangen könne, was man wolle, wo Recht und Unrecht benötigt würden; wo Gunst und Wohlwollen ihren Platz hätten; und der zürnen und vergeben könne; der den Unterschied zwischen Freund und Feind zu erkennen vermöge; dass Gesetze eine taube, unerbittliche Sache seien, heilsamer und besser für die Armen als für die Mächtigen; ohne Nachsicht und Vergebung, wenn man die Grenzen überschreite; dass es gefährlich sei, in so vielen menschlichen Irrungen allein durch Unschuld zu leben.