Quo quidem magis dubito tibine plus laudis an graecis vituperationis statuam esse tribuendum: cum tu in alia lingua ac moribus natus occupatissima in civitate vel privatorum negotiis paene omnibus vel orbis terrae procuratione ac summi imperi gubernatione destrictus tantam vim rerum cognitionemque comprehenderis eamque omnem cum eius, qui consilio et oratione in civitate valeat, scientia atque exercitatione sociaris; illi nati in litteris ardentesque his studiis, otio vero diffluentes, non modo nihil acquisierint, sed ne relictum quidem et traditum et suum conservarint.
von lorena832 am 21.08.2016
In welcher Angelegenheit ich tatsächlich mehr zweifle, ob dir mehr Lob oder den Griechen mehr Tadel zugesprochen werden sollte: Da du, in einer anderen Sprache und Kultur geboren, in einem äußerst geschäftigen Staat, entweder fast vollständig mit privaten Angelegenheiten oder mit der Verwaltung der Welt und der Führung der höchsten Macht beschäftigt, eine solch große Kraft des Wissens erfasst hast und dies alles mit dem Wissen und der Praxis desjenigen vereint hast, der durch Rat und Rede im Staat mächtig ist; sie hingegen, in Gelehrsamkeit geboren und von diesen Studien entflammt, in wahrlich überreichlicher Muße, nicht nur nichts erworben haben, sondern nicht einmal das, was ihnen hinterlassen und überliefert wurde, als ihr Eigenes bewahrt haben.
von damian845 am 26.08.2016
In dieser Angelegenheit kann ich wahrlich nicht entscheiden, ob Ihnen mehr Lob oder den Griechen mehr Tadel gebührt. Schließlich haben Sie, obwohl Sie in eine andere Sprache und Kultur hineingeboren und in unserem Staat mit nahezu allen Arten privater Geschäfte sowie der Verwaltung des Reiches und der Regierungsführung mit höchster Autorität äußerst beschäftigt sind, dennoch eine beeindruckende Menge an Wissen erworben und dieses mit der Expertise und Praxis der Staatskunst und öffentlichen Rede verbunden. Demgegenüber haben die Griechen, obwohl sie in eine literarische Kultur hineingeboren und für diese Studien leidenschaftlich, mit all der Zeit der Welt, nicht nur keine Fortschritte gemacht, sondern nicht einmal das bewahrt, was ihnen hinterlassen, überliefert und rechtmäßig eigen war.