Necdum sermonem psyche finierat, et illa vesanae libidinis et invidiae noxiae stimulis agitata, e re concinnato mendacio fallens maritum, quasi de morte parentum aliquid comperisset, statim navem ascendit et ad illum scopulum protinus pergit et quamvis alio flante vento caeca spe tamen inhians, accipe me, dicens cupido, dignam te coniugem et tu, zephyre, suscipe dominam saltu se maximo praecipitem dedit.
von viktor.941 am 15.04.2023
Noch bevor Psyche ihre Rede beendet hatte, trieb ihre Schwester, von wahnsinniger Eifersucht und zerstörerischem Neid getrieben, eine Lüge ersonnen, um ihren Ehemann zu täuschen. Sie gab vor, Nachrichten vom Tod ihrer Eltern erhalten zu haben, bestieg sofort ein Schiff und eilte zur Klippe. Obwohl der Wind in die falsche Richtung blies, war sie noch immer verblendet von falscher Hoffnung. Nimm mich, Cupido, als deine würdige Ehefrau!, rief sie. Trage mich, Westwind, als deine neue Herrin! Damit nahm sie einen gewaltigen Sprung ins Leere.
von xenia866 am 28.08.2021
Psyche hatte ihre Rede noch nicht beendet, und jene, von den Stichen wahnsinniger Begierde und schädlicher Eifersucht gepeinigt, ihren Ehemann mit einer geschickt konstruierten Lüge täuschend, als hätte sie etwas vom Tod ihrer Eltern erfahren, bestieg sofort ein Schiff und eilte geradewegs zu jenem Felsen. Und obwohl ein anderer Wind wehte, gaffte sie dennoch mit blinder Hoffnung und sprach: Nimm mich auf, Cupido, eine würdige Gattin für dich, und du, Zephyrus, nimm deine Herrin auf – und stürzte sich mit dem größten Sprung kopfüber hinab.