Regina ut tectis uenientem prospicit hostem, incessi muros, ignis ad tecta uolare, nusquam acies contra rutulas, nulla agmina turni, infelix pugnae iuuenem in certamine credit exstinctum et subito mentem turbata dolore se causam clamat crimenque caputque malorum, multaque per maestum demens effata furorem purpureos moritura manu discindit amictus et nodum informis leti trabe nectit ab alta.
von jessica.m am 19.02.2022
Als die Königin vom Dach des Palastes den herannahenden Feind sah, die belagerten Mauern und die sich ausbreitenden Brände, ohne ein Zeichen der Rutulischen Armee oder Turnus' Streitkräfte, nahm sie voller Verzweiflung an, dass der junge Krieger in der Schlacht gefallen sei. Von plötzlichem Kummer überwältigt, schrie sie auf, dass sie an allem schuld sei, dass sie die Quelle allen Unheils sei. Dann, wild vor Trauer sprechend und entschlossen zu sterben, zerriss sie mit eigenen Händen ihre purpurnen Gewänder und band eine Schlinge an einem hohen Balken, um ihr Leben zu beenden.
von fatima821 am 07.04.2017
Die Königin, als sie vom Dach aus den herannahenden Feind erblickt, die Mauern angegriffen, Feuer zu den Dächern fliegend, nirgends die rutulischen Schlachtreihen gegen sie, keine Truppen des Turnus, glaubt unglücklich, dass die Jugend im Kampfgetümmel ausgelöscht sei, und, von plötzlichem Schmerz erschüttert, ruft sie sich selbst als Ursache, Schuld und Ursprung des Übels aus, und, viele Dinge in klagender Raserei sprechend, im Sterben begriffen, zerreißt sie mit ihrer Hand die purpurnen Gewänder und knüpft von einem hohen Balken den Knoten des schändlichen Todes.