At cyane, raptamque deam contemptaque fontis iura sui maerens, inconsolabile vulnus mente gerit tacita lacrimisque absumitur omnis et, quarum fuerat magnum modo numen, in illas extenuatur aquas: molliri membra videres, ossa pati flexus, ungues posuisse rigorem; primaque de tota tenuissima quaeque liquescunt, caerulei crines digitique et crura pedesque nam brevis in gelidas membris exilibus undas transitus est; post haec umeri tergusque latusque pectoraque in tenues abeunt evanida rivos; denique pro vivo vitiatas sanguine venas lympha subit, restatque nihil, quod prendere possis.
von alexander.969 am 22.07.2020
Aber Cyane, trauernd um die entführte Göttin und die missachteten Rechte ihrer Quelle, trägt eine unheilbare Wunde in ihrem schweigenden Geist und wird vollständig von Tränen verzehrt, und sie, deren göttliche Macht kürzlich noch groß war, verrinnt in diese Gewässer: Man hätte sehen können, wie ihre Glieder weich werden, ihre Knochen sich beugen, ihre Nägel ihre Härte verlieren; und zuerst lösen sich die zartesten Teile auf, ihr azurblaues Haar, ihre Finger, Beine und Füße, denn der Übergang der zierlichen Glieder in kalte Wellen ist kurz; danach verblassen ihre Schultern, ihr Rücken, ihre Seite und ihre Brust in dünne Ströme; schließlich fließt statt des lebendigen Blutes Wasser in ihre veränderten Adern, und nichts bleibt übrig, was man greifen könnte.
von vanessa847 am 06.04.2016
Inzwischen trägt Cyane, traurig um die entführte Göttin und die Verletzung des Heiligtums ihrer Quelle, einen untrröstlichen Schmerz in ihren stillen Gedanken und löst sich vollständig in Tränen auf. Sie, die einst ein mächtiger Wassergeist war, verschmilzt nun mit ihren eigenen Wassern. Ihr Körper beginnt weich zu werden, ihre Knochen werden biegsam, und ihre Nägel verlieren ihre Härte. Die zartesten Teile lösen sich zuerst auf – ihr blaues Haar, Finger, Beine und Füße schmelzen schnell in kühles Wasser. Dann verblassen ihre Schultern, ihr Rücken, ihre Seiten und ihre Brust zu dünnenStrömen. Schließlich ersetzt Wasser das Blut in ihren Adern, bis nichts Festes mehr übrig bleibt, das man berühren könnte.