Parios ego primus iambos ostendi latio, numeros animosque secutus archilochi, non res et agentia uerba lycamben; ac ne me foliis ideo breuioribus ornes quod timui mutare modos et carminis artem, temperat archilochi musam pede mascula sappho, temperat alcaeus, sed rebus et ordine dispar, nec socerum quaerit, quem uersibus oblinat atris, nec sponsae laqueum famoso carmine nectit.
von lino.l am 04.10.2016
Ich war der Erste, der griechische iambische Dichtung nach Rom brachte, wobei ich die Rhythmen und den Geist des Archilochos übernahm, jedoch nicht seine Themen oder die harten Worte, die er gegen Lykambes richtete. Rechnet mir nicht weniger Verdienst an, nur weil ich die poetische Form und den Stil nicht veränderte - schließlich passten selbst die leidenschaftliche Sappho und Alkaios die Metrik des Archilochos ihren eigenen Zwecken an, wenn auch auf unterschiedliche Weise. Anders als Archilochos versucht Alkaios nicht, einen möglichen Schwiegervater mit boshaften Versen zu vernichten oder eine Braut mit skandalösen Gedichten in den Selbstmord zu treiben.
von pia.x am 07.04.2021
Ich zeigte zuerst Parische Jamben Latium, den Rhythmus und Geist des Archilochos verfolgend, nicht die Sache und die Worte, die Lykambes verfolgen; und damit du mich nicht deshalb mit kürzeren Blättern schmückst, weil ich mich fürchtete, die Maße und Kunst des Verses zu ändern, zähmt die männliche Sappho den archiloschischen Musengesang mit dem Metrum, zähmt ihn Alkäus, aber unterschiedlich in Gegenstand und Anordnung, noch sucht er einen Schwiegervater, den er mit dunklen Versen beschmieren könnte, noch bindet er für eine Braut eine Schlinge mit berüchtigtem Gesang.