Nunc vero ea vis est in homine, ut ei multo rhetoricam citius quis ademerit, quam philosophiam concesserit: neque eo, quo eius ars, quam edidit, mihi mendosissime scripta videatur: nam satis in ea videtur ex antiquis artibus ingeniose et diligenter electas res collocasse et nonnihil ipse quoque novi protulisse; verum oratori minimum est de arte loqui, quod hic fecit, multo maximum ex arte dicere, quod eum minime potuisse omnes videmus.
von jayson.923 am 07.11.2015
Die Wahrheit ist, dieser Mann besitzt eine derart eigentümliche Fähigkeit, dass man ihm die rhetorischen Fertigkeiten viel leichter absprechen könnte als ihm ein philosophisches Verständnis zuzugestehen. Dies liegt nicht daran, dass ich seine veröffentlichte Arbeit zum Thema als schlecht geschrieben empfinde - tatsächlich scheint er die Materialien aus antiken Abhandlungen geschickt organisiert und sogar einige eigene Gedanken hinzugefügt zu haben. Für einen öffentlichen Redner zählt jedoch das Reden über die Theorie des Sprechens (was er tat) weitaus weniger als tatsächlich geschickt zu sprechen (was wir alle als völlig unmöglich bei ihm erkennen können).
von emely.i am 27.03.2015
Nunmehr ist in diesem Menschen eine solche Kraft, dass man ihm die Rhetorik viel schneller entreißen könnte, als ihm die Philosophie zugestehen würde: nicht deshalb, weil seine Kunst, die er veröffentlichte, mir höchst fehlerhaft erscheint - denn in ihr scheint er die aus alten Künsten sorgfältig und geschickt ausgewählten Dinge hinreichend angeordnet und auch selbst etwas Neues hervorgebracht zu haben; sondern für einen Redner ist es am wenigsten wichtig, über die Kunst zu sprechen, was dieser getan hat, vielmehr ist es am wichtigsten, aus der Kunst zu sprechen, was wir alle zu sehen vermögen, dass er am wenigsten dazu fähig war.