Quibus natura iure responderit non esse verum aliunde finem beate vivendi, a se principia rei gerendae peti; esse enim unam rationem, qua et principia rerum agendarum et ultima bonorum continerentur, atque ut aristonis esset explosa sententia dicentis nihil differre aliud ab alio, nec esse res ullas praeter virtutes et vitia, inter quas quicquam omnino interesset, sic errare zenonem, qui nulla in re nisi in virtute aut vitio propensionem ne minimi quidem momenti ad summum bonum adipiscendum esse diceret et, cum ad beatam vitam nullum momentum cetera haberent, ad appetitionem tamen rerum esse in iis momenta diceret; quasi vero haec appetitio non ad summi boni adeptionem pertineret!
von alea952 am 07.03.2019
Die Natur könnte zu Recht erwidern, dass es falsch sei, die Quelle des Glücks anderswo zu suchen, während man die Handlungsprinzipien von ihr selbst ableitet. Es gibt schließlich nur ein System, das sowohl die Prinzipien des Handelns als auch die ultimativen Güter umfasst. Und so wie Aristos Ansicht verworfen wurde - seine Behauptung, dass nichts sich von etwas anderem unterscheidet und es nur Tugenden und Laster gibt, zwischen denen keine Unterschiede bestehen - so irrt auch Zenon. Er behauptet, dass nichts außer Tugend oder Laster auch nur den geringsten Einfluss auf die Erreichung des höchsten Gutes hat, und während er sagt, dass andere Dinge keine Auswirkung auf das Glück haben, behauptet er dennoch, dass sie unsere Begierden beeinflussen. Aber ist diese Begierde nicht selbst mit der Erreichung des höchsten Gutes verbunden?
von marlen9864 am 28.03.2020
Der Natur könnte mit Recht entgegnen, dass es nicht wahr ist, dass das Ziel des glücklichen Lebens von anderswoher kommt, während die Handlungsprinzipien von ihr selbst gesucht werden; denn es gibt ein System, in dem sowohl die Prinzipien der zu vollbringenden Dinge als auch die höchsten Güter enthalten sind, und wie die Meinung des Aristo, dass nichts sich von etwas anderem unterscheidet und es keine Dinge außer Tugenden und Lastern gibt, zwischen denen ein Unterschied bestünde, verworfen wurde, so irrt auch Zeno, der sagt, dass es in nichts außer in Tugend oder Laster eine Neigung, und sei es auch nur von kleinstem Gewicht, zur Erreichung des höchsten Gutes gibt, und während andere Dinge keinerlei Bedeutung für das glückliche Leben hätten, behauptet er doch, dass in ihnen Momente zur Begierde nach Dingen existieren; als ob diese Begierde nicht zur Erlangung des höchsten Gutes gehören würde!