Hanc diligentiam subsequitur modus etiam et forma verborum, quod iam vereor ne huic catulo videatur esse puerile; versus enim veteres illi in hac soluta oratione propemodum, hoc est, numeros quosdam nobis esse adhibendos putaverunt: interspirationis enim, non defetigationis nostrae neque librariorum notis, sed verborum et sententiarum modo interpunctas clausulas in orationibus esse voluerunt; idque princeps isocrates instituisse fertur, ut inconditam antiquorum dicendi consuetudinem delectationis atque aurium causa, quem ad modum scribit discipulus eius naucrates, numeris astringeret.
von marvin854 am 16.01.2015
Als Nächstes kommt die Aufmerksamkeit für Rhythmus und Wortanordnung, was ich befürchte, dem jungen Mann kindisch erscheinen könnte. Die Alten glaubten, wir sollten in der normalen Rede etwas verwenden, das den poetischen Versen nahekommt, was bedeutet, dass wir bestimmte rhythmische Muster einsetzen sollten. Sie wollten, dass Sätze in Reden nicht mit Zeichen unterbrochen werden, die zeigen, wo man atmen oder innehalten soll, oder zum Nutzen der Schreiber, sondern entsprechend dem natürlichen Rhythmus von Worten und Gedanken. Es heißt, Isokrates habe diese Praxis begonnen und den unstrukturierten Sprechstil früherer Zeiten sowohl zur Freude als auch um der Ohren willen rhythmisch geregelt, wie sein Schüler Naukrates schreibt.
von friederike949 am 12.09.2015
Nach dieser Sorgfalt folgt auch das Maß und die Form der Worte, was ich nunmehr fürchte, diesem jungen Mann möge kindisch erscheinen; denn jene alten Verse in dieser losen Rede nahezu, das heißt, gewisse Rhythmen, die von uns anzuwenden seien, hielten sie für wichtig: Denn nicht vom Atmen, noch von unserer Ermüdung oder von Schreiberzeichen, sondern von Worten und Gedanken durch Maß punktierte Satzglieder in Reden zu gestalten wünschten sie; und dieser Isokrates soll dies begründet haben, so dass er die ungeordnete Redeweise der Alten um der Lust und der Ohren willen, wie sein Schüler Naukrates schreibt, mit Rhythmen binden könnte.