Etenim permulta sunt in causis in omni parte orationis circumspicienda, ne quid offendas, ne quo inruas: saepe aliqui testis aut non laedit aut minus laedit, nisi lacessatur; orat reus, urgent advocati, ut invehamur, ut male dicamus, denique ut interrogemus: non moveor, non obtempero, non satis facio; neque tamen ullam adsequor laudem; homines enim imperiti facilius quod stulte dixeris reprehendere quam quod sapienter tacueris laudare possunt.
von linda.c am 12.04.2024
Wahrlich, es gibt sehr viele Dinge in Rechtsfällen, die in jedem Teil der Rede sorgfältig zu betrachten sind, damit man nicht an etwas anstößt, nicht in etwas hineinstürzt: Oft schadet ein Zeuge entweder gar nicht oder schadet weniger, es sei denn, er wird provoziert; der Angeklagte fleht, die Anwälte drängen, dass wir angreifen, dass wir schlecht reden, schließlich dass wir verhören sollen: Ich lasse mich nicht bewegen, ich gebe nicht nach, ich genüge nicht; und dennoch erlange ich kein Lob; denn unerfahrene Menschen können leichter das kritisieren, was man töricht gesagt haben könnte, als das loben, was man klug verschwiegen hat.
von rosalie.n am 23.07.2021
In Rechtsangelegenheiten muss man viele Aspekte in jedem Teil seiner Rede sorgfältig abwägen, um Fehltritte oder vorschnelle Handlungen zu vermeiden. Oft schadet ein Zeuge entweder nicht oder schadet weniger, wenn er nicht provoziert wird. Der Angeklagte und seine Anwälte mögen uns drängen, Zeugen anzugreifen, zu beleidigen oder zu verhören, aber ich gebe diesem Druck nicht nach und tue nicht, was sie wollen. Dennoch ernte ich keine Anerkennung für diese Zurückhaltung, denn unwissende Menschen finden es leichter, törichte Worte zu kritisieren als klares Schweigen zu würdigen.