Namque ego, catule, dicam enim non reverens adsentandi suspicionem, neminem esse oratorem paulo inlustriorem arbitror neque graecum neque latinum quem aetas nostra tulerit, quem non et saepe et diligenter audierim; itaque si quid est in me, quod iam sperare videor, quoniam quidem vos, his ingeniis homines, tantum operae mihi ad audiendum datis, ex eo est, quod nihil, quisquam umquam ne audiente egit orator, quod non in memoria mea penitus insederit: itaque ego is, qui sum, quantuscumque sum ad iudicandum, omnibus auditis oratoribus, sine ulla dubitatione sic statuo et iudico, neminem omnium tot et tanta, quanta sint in crasso, habuisse ornamenta dicendi.
von dana.o am 01.05.2018
Denn ich, Catulus, werde ohne Furcht vor dem Verdacht der Schmeichelei sprechen: Ich halte keinen Redner für bedeutend, weder griechischen noch lateinischen, den unsere Zeit hervorgebracht hat, den ich nicht oft und sorgfältig gehört hätte; und wenn es etwas in mir gibt, was ich jetzt zu hoffen scheine, da ihr Männer von solchen Talenten mir so viel Aufmerksamkeit beim Zuhören schenkt, dann deshalb, weil kein Redner jemals etwas vorgetragen hat, während ich zuhörte, was sich nicht tief in meinem Gedächtnis eingeprägt hätte. Daher bestimme und urteile ich, der ich bin, was ich bin, und so gut ich zu urteilen vermag, nach dem Anhören aller Redner ohne jeden Zweifel, dass niemand so viele und so große Vorzüge des Redens besessen hat wie Crassus.