Ego vero si velim et nostrae civitatis exemplis uti et aliarum, plura proferre possim detrimenta publicis rebus quam adiumenta, per homines eloquentissimos importata; sed ut reliqua praetermittam, omnium mihi videor, exceptis, crasse, vobis duobus, eloquentissimos audisse ti· et c· sempronios, quorum pater, homo prudens et gravis, haudquaquam eloquens, et saepe alias et maxime censor saluti reipublicae fuit: atque is non accurata quadam orationis copia, sed nutu atque verbo libertinos in urbanas tribus transtulit, quod nisi fecisset, rem publicam, quam nunc vix tenemus, iam diu nullam haberemus.
von lina8919 am 15.05.2019
Tatsächlich könnte ich, wenn ich Beispiele aus unserem eigenen Staat und anderen anführen würde, mehr Fälle zeigen, in denen hochredegewandte Männer der öffentlichen Sache mehr geschadet als genützt haben. Aber andere Beispiele beiseite gelassen, glaube ich, dass – mit Ausnahme von euch beiden, Crassus – die redegewandtesten Sprecher, die ich gehört habe, Tiberius und Gaius Sempronius waren. Ihr Vater, ein weiser und ernster Mann, der keineswegs redegewandt war, diente dem Staat viele Male, besonders während seiner Amtszeit als Zensor. Und nicht durch sorgfältig ausgearbeitete Reden, sondern mit einer einfachen Geste und Anweisung versetzte er die Freigelassenen in die Stadtbezirke – hätte er dies nicht getan, wäre die Republik, die wir jetzt kaum noch zusammenhalten, schon längst zusammengebrochen.
von jonas.n am 30.11.2013
Wahrlich, wenn ich Beispiele sowohl aus unserem Staat als auch aus anderen verwenden wollte, könnte ich mehr Schäden für die öffentlichen Angelegenheiten als Hilfen aufzeigen, die von den beredtesten Männern verursacht wurden; aber um die übrigen zu übergehen, ich scheine – mit Ausnahme von euch beiden, Crassus – die beredetsten Ti. und C. Sempronii gehört zu haben, deren Vater, ein kluger und ernster Mann, keineswegs beredt, sowohl oft zu anderen Zeiten als auch besonders als Zensor zum Wohle der Republik beigetragen hat: Und er übertrug die Freigelassenen in die Stadtbezirke nicht durch eine sorgfältige Fülle der Rede, sondern durch Geste und Wort, was, hätte er es nicht getan, bedeutet hätte, dass wir die Republik, die wir jetzt kaum aufrechterhalten, schon lange nicht mehr besessen hätten.