Tum crassus atqui vide inquit in artificio perquam tenui et levi quanto plus adhibeatur diligentiae, quam in hac re, is quam constat esse maximam: saepe enim soleo audire roscium, cum ita dicat, se adhuc reperire discipulum, quem quidem probaret, potuisse neminem, non quo non essent quidam probabiles, sed quia, si aliquid modo esset viti, id ferre ipse non posset; nihil est enim tam insigne nec tam ad diuturnitatem memoriae stabile quam id, in quo aliquid offenderis.
von frederik917 am 18.11.2022
Dann sagte Crassus Look: Seht, in einer Kunst, die äußerst gering und unbedeutend erscheint, wird weit mehr Sorgfalt angewandt als in dieser Sache, die als die größte gilt. Oft höre ich Roscius sagen, dass er bisher keinen Schüler gefunden habe, den er tatsächlich gutheißen würde – nicht etwa, weil es keine annehmbaren gab, sondern weil er selbst nicht einmal einen kleinen Fehler ertragen könnte. Denn nichts ist so bemerkenswert noch so beständig im Gedächtnis wie das, worin man einen Fehler entdeckt hat.
von lilly.b am 15.05.2019
Dann sagte Crassus: Schau nur, wie viel mehr Sorgfalt Menschen in eine so unbedeutende und triviale Fähigkeit investieren im Vergleich zu dieser höchst wichtigen Angelegenheit. Ich höre Roscius oft sagen, dass er bisher kienen einzigen Schüler gefunden hat, den er wirklich gutheißen könnte. Es ist nicht so, dass es keine vielversprechenden Kandidaten gab, sondern dass er nicht einmal den kleinsten Fehler in deren Leistung ertragen konnte. Schließlich bleibt nichts so sehr in unserer Erinnerung haften wie etwas, das einen Makel aufweist.