Ipsa vero praecepta sic inludere solebat, ut ostenderet non modo eos expertis esse illius prudentiae, quam sibi asciscerent, sed ne hanc quidem ipsam dicendi rationem ac viam nosse: caput enim esse arbitrabatur oratoris, ut et ipse eis, apud quos ageret, talis, qualem se esse optaret, videretur; id fieri vitae dignitate, de qua nihil rhetorici isti doctores in praeceptis suis reliquissent; et uti ei qui audirent sic adficerentur animis, ut eos adfici vellet orator; quod item fieri nullo modo posse, nisi cognosset is, qui diceret, quot modis hominum mentes et quibus et quo genere orationis in quamque partem moverentur; haec autem esse penitus in media philosophia retrusa atque abdita, quae isti rhetores ne primoribus quidem labris attigissent.
von lino.h am 28.03.2017
Er pflegte ihre Lehrmethoden zu verspotten, indem er aufzeigte, dass sie nicht nur der Weisheit entbehrten, die sie für sich beanspruchten, sondern nicht einmal die grundlegenden Prinzipien der öffentlichen Rede verstanden. Er glaubte, das Wichtigste für einen Redner sei es, sich dem Publikum genau so zu präsentieren, wie er gesehen werden möchte. Dies könne nur durch persönliche Integrität erreicht werden, etwas, das diese Rhetoriklehrer in ihren Lektionen vollständig ignorierten. Darüber hinaus musste ein Redner in der Lage sein, die Gefühle seines Publikums gezielt zu beeinflussen, was unmöglich wäre, wenn er nicht die verschiedenen Wege verstünde, wie Menschen beeinflusst werden können und welche Redeformen sie in unterschiedliche Richtungen bewegen. Diese Einsichten waren tief in der Philosophie verwurzelt, ein Gegenstand, den diese Rhetoriklehrer nicht einmal zu erforschen begonnen hatten.
von aurora.878 am 20.12.2021
Er pflegte diese Vorschriften tatsächlich derart zu verspotten, dass er nicht nur zeigte, dass ihnen jene Weisheit völlig abging, die sie für sich beanspruchten, sondern dass sie nicht einmal diese Methode und Redeweise selbst kannten: Denn er betrachtete es als den Kernpunkt eines Redners, dass er selbst denjenigen, vor denen er auftrat, so erscheinen sollte, wie er sich selbst wünschte; dies geschehe durch die Würde des Lebens, über die diese rhetorischen Lehrer in ihren Vorschriften nichts hinterlassen hatten; und dass diejenigen, die zuhörten, in ihrem Geist so bewegt würden, wie der Redner es wollte; was ebenso auf keine Weise geschehen könne, es sei denn, derjenige, der sprechen würde, hätte gelernt, auf wie vielen Wegen und mit welchen Mitteln und mit welcher Art von Rede die Geister der Menschen in jede Richtung bewegt würden; zudem seien diese Dinge tief in der Philosophie verborgen und verdeckt, die diese Rhetoren nicht einmal mit den Lippen berührt hätten.