Cum iam sententiae pares, cunctorum stilis ad unum sermonem congruentibus, ex more perpetuo in urnam aeream deberent coici, quo semel conditis calculis, iam cum rei fortuna transacto, nihil postea commutari licebat, sed mancipabatur potestas capitis in manum carnificis, unus e curia senior prae ceteris compertae fidi atque auctoritatis praecipuae medicus orificium urnae manu contegens, ne quis mitteret calculum tenere, haec ad ordinem pertulit: quod aetatis sum, vobis adprobatum me vixisse gaudeo, nec patiar falsis criminibus petito reo manifestum homicidium perpetrari nec vos, qui vire iurando adstrictis, inductos servuli mendacio peierare.
von adrian9918 am 04.06.2017
Als nunmehr die gleichen Stimmen, mit den Griffeln aller, die zu einem Urteil übereinstimmen, nach ewiger Sitte in die eherne Urne geworfen werden sollten, wohin einmal die Abstimmungstafeln gelegt waren und das Schicksal der Sache besiegelt war, nichts mehr verändert werden durfte und die Macht über Leben in die Hand des Henkers überging, sprach ein älterer Mann aus dem Senat, ein Arzt von bewährter Vertrauenswürdigkeit und herausragender Autorität, die Öffnung der Urne mit seiner Hand bedeckend, damit niemand eine Tafel einwerfe, zum Versammelten: Was mein Alter betrifft, freue ich mich, dass ich von euch anerkannt gelebt habe, und ich werde nicht zulassen, dass ein offenkundiger Mord an einem durch falsche Anschuldigungen Angeklagten verübt wird, noch euch, die ihr durch Eid gebunden seid, durch die Lügen eines wertlosen Sklaven zum Meineide verleiten zu lassen.
von stephanie.f am 27.04.2024
Gerade als die Stimmen ausgeglichen waren und alle ihre identischen Urteile in die bronzene Urne werfen wollten – nach der langjährigen Sitte, bei der nichts mehr verändert werden konnte, sobald die Stimmzettel eingeworfen waren und das Schicksal des Angeklagten besiegelt war, wodurch die Macht über Leben und Tod in die Hände des Henkers überging – legte ein betagter Senator, der zugleich ein hochgeachteter und vertrauenswürdiger Arzt war, seine Hand über die Öffnung der Urne, um jede Abstimmung zu verhindern. Dann wandte er sich an das Gericht: Ich habe ein langes Leben gelebt und bin dankbar für den Respekt, den ihr mir entgegenbringt. Ich kann nicht zulassen, dass ein unschuldiger Mensch aufgrund falscher Anschuldigungen hingerichtet wird, noch kann ich es zulassen, dass ihr eure Eide brecht, indem ihr den Lügen eines wertlosen Sklaven glaubt.