At illa, parentum suorum alioquin reverens, invita quidem, verum religiosae necessitati subcumbens, vultu non quidem hilaro, verum paulo sereniore obiens, ut iubebatur, viventium munia, prorsus in pectore, immo vero penitus in medullis luctu a maerore carpebat animum; diesque totos totasque noctes insumebat luctuoso desiderio, et imaginem defuncti, quas ad habitum dei liberi formaverat, adfixo servito divinis percolens honoribus ipso se solacio cruciabat.
von niko.i am 26.02.2018
Aber sie, sonst ihren Eltern gegenüber respektvoll, unwillig zwar, doch der religiösen Notwendigkeit sich beugend, mit einer Miene nicht fröhlich zwar, aber etwas heiterer, die Pflichten der Lebenden ausübend, wie ihr befohlen wurde, verzehrte in ihrem Herzen, ja vielmehr tief in ihrem Mark, ihren Geist mit Trauer und Kummer; und sie verbrachte ganze Tage und ganze Nächte in schmerzlicher Sehnsucht und verehrte mit hingebungsvollem Dienst das Bild des Verstorbenen, das sie nach der Art des Gottes Liber gestaltet hatte, und ehrte es mit göttlichen Ehren, wobei sie sich mit eben dieser Tröstung quälte.
von niklas.y am 30.04.2015
Obwohl sie ihren Eltern in anderen Dingen gehorsam blieb, gab sie religiösen Verpflichtungen nur widerwillig nach. Während ihr Gesicht eine gewisse Fassung, aber keine Freude zeigte, als sie ihre täglichen Pflichten wie angewiesen erfüllte, wurde sie im Innersten ihres Herzens und ihrer Seele von Kummer verzehrt. Sie verbrachte Tage und Nächte in sehnsüchtigem Leid und hatte ein Abbild ihres toten Mannes in der Gestalt des Bacchus geschaffen. Obwohl sie es als Trost gedacht hatte, quälte sie sich nur selbst, indem sie diesem Bild mit göttlichen Ehren hingegeben diente.