Igitur in hac re pythius errasse videtur, quod non animadvertit ex duabus rebus singulas artes esse compositas, ex opere et eius ratiocinatione, ex his autem unum proprium esse eorum qui singulis rebus sunt exercitati, id est operis effectus, alterum commune cum omnibus doctis, id est rationem, uti medicis et musicis et de venarum rythmo ad pedem motus, ut si vulnus mederi aut aegrum eripere de periculo oportuerit non accedet musicus, sed id opus proprium erit medici; item in organo non medicus sed musicus modulabitur, ut aures suae cantionibus recipiant iucunditatem.
von elin833 am 19.06.2020
In diesem Fall scheint Pythius einen Fehler gemacht zu haben, da er nicht erkannte, dass jede Kunst aus zwei Elementen besteht: praktischer Arbeit und theoretischem Wissen. Von diesen gehört ein Element speziell denjenigen, die in bestimmten Fertigkeiten ausgebildet sind - das heißt, der tatsächlichen Ausführung der Arbeit - während das andere Element, die Theorie, von allen gebildeten Menschen geteilt wird. Beispielsweise befassen sich sowohl Ärzte als auch Musiker mit Rhythmus, sei es der Puls der Venen oder der Takt der Musik, aber wenn jemand eine Wunde behandelt oder aus einer Gefahr gerettet werden muss, würde man keinen Musiker rufen - das ist ausdrücklich die Aufgabe eines Arztes. Ebenso würde man bei der Frage des Spielens eines Instruments keinen Arzt, sondern einen Musiker rufen, um angenehme Melodien für die Ohren zu schaffen.
von evelynn.y am 16.04.2020
Daher scheint Pythius in dieser Angelegenheit geirrt zu haben, weil er nicht bemerkte, dass einzelne Künste aus zwei Dingen zusammengesetzt sind: aus Arbeit und deren Begründung, und von diesen ist eines den Geübten in einzelnen Dingen eigen, nämlich die Ausführung der Arbeit, das andere allen Gelehrten gemeinsam, nämlich die Theorie, wie bei Ärzten und Musikern und bezüglich des Rhythmus der Venen zur Bewegung des Fußes, sodass wenn es notwendig wäre, eine Wunde zu heilen oder einen Kranken aus Gefahr zu retten, der Musiker nicht herantreten wird, sondern jene Arbeit dem Arzt eigen sein wird; ebenso wird auf einem Instrument nicht der Arzt, sondern der Musiker modulieren, damit die Ohren Vergnügen von den Gesängen empfangen.