Nullam caedem otho maiore laetitia excepisse, nullum caput tam insatiabilibus oculis perlustrasse dicitur, seu tum primum levata omni sollicitudine mens vacare gaudio coeperat, seu recordatio maiestatis in galba, amicitiae in tito vinio quamvis immitem animum imagine tristi confuderat, pisonis ut inimici et aemuli caede laetari ius fasque credebat.
von yan.z am 11.10.2020
Man sagt, dass Otho bei keiner Ermordung größere Freude zeigte und kein Haupt mit solch unersättlichen Augen betrachtete. Vielleicht war dies, weil sein Geist, endlich frei von Sorgen, sich nun der Feier hingeben konnte. Oder vielleicht hatten die Erinnerung an Galbas Würde und seine Freundschaft mit Titus Vinius selbst seinen rücksichtslosen Verstand mit düsteren Gedanken beschwert, während er im Fall von Piso die Tötung eines Menschen, den er sowohl als Feind als auch als Rivalen betrachtete, vollkommen gerechtfertigt empfand.
von ronia.a am 27.04.2023
Es wird erzählt, dass Otho keine Ermordung mit größerer Freude empfangen habe, kein Haupt er mit solch unersättlichen Augen betrachtet habe, ob dann zuerst sein Geist, von aller Sorge befreit, begonnen hatte, sich der Freude hinzugeben, oder ob die Erinnerung an die Majestät Galbas, an die Freundschaft mit Titus Vinius seinen, wenn auch grausamen Sinn mit einem traurigen Bild gestört hatte, aber beim Tod Pisos, als eines Feindes und Rivalen, glaubte er, es sei rechtens und erlaubt, sich zu freuen.