Meminerant adhuc quidam agrippinae a tiberio, recentior iuliae memoria obversabatur a claudio pulsae; sed illis robur aetatis adfuerat; laeta aliqua viderant et praesentem saevitiam melioris olim fortunae recordatione adlevabant: huic primum nuptiarum dies loco funeris fuit, deductae in domum, in qua nihil nisi luctuosum haberet, erepto per venenum patre et statim fratre; tum ancilla domina validior et poppaea non nisi in perniciem uxoris nupta; postremo crimen omni exitio gravius.
von helene.e am 29.09.2014
Manche Menschen erinnerten sich noch an das, was Agrippina unter Tiberius widerfahren war, und die jüngere Erinnerung an Julias Verbannung durch Claudius war noch frisch in ihren Gedanken. Aber jene Frauen waren in ihrer Blüte gewesen, hatten einige Momente des Glücks gekannt und konnten ihr gegenwärtiges Leid durch die Erinnerung an bessere Zeiten lindern. Für diese jedoch fühlte sich selbst ihr Hochzeitstag wie eine Beerdigung an, als sie in ein Haus eintrat, in dem sie nichts als Kummer finden würde, ihr Vater bereits durch Gift getötet, gefolgt von ihrem Bruder. Dann kam eine Sklavin, mächtiger als ihre Herrin, und Poppaea, deren einziger Zweck in der Ehe war, die Ehefrau zu zerstören. Schließlich kam eine Anklage, schlimmer als jeder Tod.
von henri.n am 08.08.2018
Einige erinnerten sich noch an Agrippina von Tiberius, näher war die Erinnerung an Julia, die von Claudius vertrieben wurde; aber jene hatten die Kraft des Alters; sie hatten einige glückliche Dinge gesehen und die gegenwärtige Grausamkeit linderten sie durch die Erinnerung an das frühere bessere Schicksal: Für diese war der erste Hochzeitstag wie eine Beerdigung, in ein Haus geführt, in dem sie nichts als Trauriges haben würde, mit dem Vater, der durch Gift beseitigt wurde, und sogleich dem Bruder; dann eine Sklavin, mächtiger als die Herrin, und Poppaea, geheiratet nur zur Vernichtung der Ehefrau; schließlich eine Anklage, schwerer als jede Zerstörung.