Nam licet acriora sint quae legas, altius tamen in animo sedent, quae pronuntiatio vultus habitus gestus etiam dicentis affigit; nisi vero falsum putamus illud aeschinis, qui cum legisset rhodiis orationem demosthenis admirantibus cunctis, adiecisse fertur: ti de, ei autou tou th riou kousate; et erat aeschines si demostheni credimus lamproph notatos.
von niels.v am 23.09.2022
Denn obwohl die Dinge, die man liest, schärfer sein mögen, bleiben dennoch jene Dinge tiefer im Geist, die die Aussprache, das Antlitz, die Haltung und die Geste des Sprechenden dort verankern; es sei denn, wir hielten jene Geschichte des Aeschines für falsch, der, nachdem er den Rhodiern die Rede des Demosthenes vorgelesen hatte und alle sie bewunderten, hinzugefügt haben soll: Was wäre, wenn ihr das Tier selbst gehört hättet? Und Aeschines war, wenn wir Demosthenes glauben, für seine kraftvolle Stimme besonders bemerkenswert.
von valentin922 am 25.08.2017
Während das Lesen vielleicht eine schärfere Wirkung haben mag, bleiben diejenigen Dinge am tiefsten in Erinnerung, die persönlich vorgetragen werden, wenn Stimme, Gesichtsausdruck, Haltung und Gesten des Sprechers ihren Eindruck hinterlassen. Nehmen wir zum Beispiel die berühmte Geschichte über Aischines: Nachdem er eine Rede des Demosthenes den Rhodiern vorgelesen hatte, die alle davon beeindruckt waren, soll er hinzugefügt haben: Stellt euch vor, ihr hättet das Ungeheuer selbst gehört! Und Aischines selbst galt laut Demosthenes als bekannt für seine bemerkenswerte Stimme.