Nos autem, quicumque in dicendo sumus, quoniam esse aliquo in numero vobis videmur, certe tamen ab huius multum genere distamus; quod quale sit, non est meum dicere, propterea quod minime sibi quisque notus est et difficillime de se quisque sentit; sed tamen dissimilitudo intellegi potest et ex motus mei mediocritate et ex eo, quod, quibus vestigiis primum institi, in eis fere soleo perorare et quod aliquanto me maior in verbis quam in sententiis eligendis labor et cura torquet verentem, ne, si paulo obsoletior fuerit oratio, non digna exspectatione et silentio fuisse videatur.
von lenardt.949 am 24.11.2021
Was uns Redner betrifft, obwohl Sie uns wohlgesonnen zu sein scheinen, unterscheiden wir uns sehr von dieser Art von Sprecher. Ich sollte eigentlich nicht beschreiben, wie unterschiedlich, da es für jeden sehr schwierig ist, sich selbst genau zu erkennen oder zu beurteilen. Aber Sie können den Unterschied in meinem bescheidenen Vortragsstil erkennen und daran, wie ich meine Reden meist genauso beende, wie ich sie beginne. Sie können ihn auch daran sehen, wie ich mir mehr Sorgen um die Wahl der richtigen Worte mache als um die Ideen selbst, stets in Angst, dass meine Rede, sollte sie etwas altmodisch klingen, den Erwartungen des Publikums und seinem aufmerksamen Schweigen nicht gerecht werden könnte.
von karina.a am 08.03.2017
Wir jedoch, wer immer wir beim Sprechen sind, da wir Euch offenbar in gewisser Wertschätzung zu stehen scheinen, stehen gleichwohl weit abseits von dieser Menschenart; welcher Art diese ist, zu sagen steht mir nicht zu, weil niemand sich selbst am wenigsten kennt und mit größter Schwierigkeit jemand über sich selbst urteilt; dennoch kann der Unterschied sowohl aus der Mittelmäßigkeit meiner Bewegung als auch daraus verstanden werden, dass ich in den Fußspuren, in denen ich zuerst begann, gewöhnlich zu enden pflege, und dass mich eine etwas größere Mühe und Sorgfalt bei der Wortwahl mehr quält als bei der Gedankenwahl, in der Sorge, dass die Rede, sollte sie ein wenig veraltet erscheinen, nicht der Erwartung und des Schweigens würdig erscheinen möge.