Omnia circumspectantes consilia nihil reliqui habebant praeter unum tutissimum a malis consiliis receptum, ut imperatoris uel iustae irae uel non desperandae clementiae sese committerent: etiam hostibus eum ignouisse cum quibus ferro dimicasset: suam seditionem sine uolnere, sine sanguine fuisse nec ipsam atrocem nec atroci poena dignam, ut ingenia humana sunt ad suam cuique leuandam culpam nimio plus facunda.
von alisa.n am 25.09.2021
Nach reiflicher Überlegung aller Optionen hatten sie nur einen sicheren Ausweg aus ihrer gefährlichen Lage: sich der Gnade des Kaisers zu unterwerfen, ob er nun mit berechtigtem Zorn oder hoffentlich mit Milde reagieren würde. Schließlich hatte er sogar Feinde begnadigt, gegen die er gekämpft hatte. Ihr eigener Aufstand war unblutig und gewaltlos gewesen, weder schrecklich an sich noch einer schrecklichen Strafe würdig - wobei sie freilich, wie es die menschliche Natur nun einmal mit sich bringt, nur allzu bereit waren, ihre eigene Schuld zu bagatellisieren.
von carlo.w am 09.01.2020
Bei der Betrachtung aller Pläne hatten sie nichts mehr übrig als eine einzige sicherste Zuflucht vor bösen Absichten: sich entweder dem gerechten Zorn des Imperators oder seiner nicht zu verzweifelnden Gnade anzuvertrauen. Er hatte sogar Feinde begnadigt, mit denen er mit dem Schwert gekämpft hatte: Ihre eigene Auflehnung sei ohne Verwundung, ohne Blut gewesen, weder an sich selbst grausam noch einer grausamen Strafe würdig – wie menschliche Geister doch allzu beredt darin sind, die Schuld eines jeden zu mildern.