Columnae templa et porticus sustinen; tamen habent non plus utilitatis quam dignitatis: capitoli fastigium illud et ceterarum aedium non venustas, sed necessitas ipsa fabricata est; nam, cum esset habita ratio, quem ad modum ex utraque tecti parte aqua delaberetur, utilitatem templi fastigi dignitas consecuta est; ut, etiam si in caelo capitolium statueretur, ubi imber esse non posset, nullam sine fastigio dignitatem habiturum fuisse videatur.
von dana.l am 08.11.2014
Säulen tragen Tempel und Vorhallen, und doch sind sie ebenso sehr dem Erscheinungsbild wie der Funktion verpflichtet. Der berühmte Giebel des Kapitols und anderer Gebäude wurde nicht um der Schönheit willen gestaltet - er entstand aus Notwendigkeit. Als sie herausfinden mussten, wie Wasser von beiden Seiten des Daches ablaufen kann, folgte die würdevolle Erscheinung des Tempelgiebels ganz natürlich aus dieser praktischen Anforderung. Tatsächlich würde das Kapitol selbst dann, wenn man es in den Himmel versetzen würde, wo es nie regnet, ohne seinen Giebel unvornehm wirken.
von frederick863 am 08.12.2020
Säulen tragen Tempel und Portiken; dennoch haben sie nicht mehr Nutzen als Würde: Jenes Giebeldreieck des Kapitols und anderer Gebäude hat nicht die Schönheit, sondern die Notwendigkeit selbst geschaffen; denn als man darüber nachdachte, wie das Wasser von beiden Seiten des Daches abfließen könnte, folgte die Würde des Tempelgiebels seiner Nützlichkeit; so dass, selbst wenn das Kapitol am Himmel platziert würde, wo kein Regen existieren könnte, es ohne Giebeldreieck keine Würde zu haben schiene.