Sed ne latius hoc vobis patere videatur, haec dumtaxat in graecis intellego, quae ipsi, qui scripserunt, voluerunt vulgo intellegi: in philosophos vestros si quando incidi, deceptus indicibus librorum, qui sunt fere inscripti de rebus notis et inlustribus, de virtute, de iustitia, de honestate, de voluptate, verbum prorsus nullum intellego; ita sunt angustis et concisis disputationibus inligati; poetas omnino quasi alia quadam lingua locutos non conor attingere.
von valentina.843 am 09.06.2016
Aber um keinen falschen Eindruck zu erwecken, verstehe ich nur jene griechischen Texte, die ihre Autoren für das allgemeine Verständnis vorgesehen haben. Wenn ich zufällig Ihre philosophischen Werke in die Hand nehme, getäuscht von ihren Titeln, die typischerweise versprechen, vertraute und wichtige Themen wie Tugend, Gerechtigkeit, moralisches Verhalten und Lust zu diskutieren, kann ich kein einziges Wort verstehen. Sie sind so verwickelt in ihren engen und komplizierten Argumenten. Was die Dichter betrifft, versuche ich gar nicht erst, sie zu lesen - es ist, als würden sie eine völlig andere Sprache sprechen.
von diana.a am 26.01.2015
Doch damit dies nicht zu weit gefasst erscheine, verstehe ich dergleichen nur in griechischen Texten, die deren Verfasser selbst dem gemeinen Volk verständlich machen wollten: Sollte ich je auf Eure Philosophen stoßen, getäuscht von den Inhaltsverzeichnissen der Bücher, die zumeist über bekannte und bedeutende Gegenstände handeln - über Tugend, über Gerechtigkeit, über Ehrenhaftigkeit, über Lust - so verstehe ich schlechterdings kein Wort; derart sind sie in enge und prägnante Erörterungen verstrickt; die Dichter, die gleichsam in einer ganz anderen Sprache sprechen, wage ich gar nicht zu berühren.