Atticvs: atqui uereor ne istam causam nemo noscat, tibique semper dicendum sit, et eo magis quod te ipse mutasti, et aliud dicendi instituisti genus, ut, quem ad modum roscius familiaris tuus in senectute numeros in cantu remissius cecinerat ipsasque tardiores fecerat tibias, sic tu a contentionibus quibus summis uti solebas, cotidie relaxes aliquid, ut iam oratio tua non multum a philosophorum lenitate absit.
von emily.b am 26.06.2015
Atticus: Und doch fürchte ich, dass niemand den Grund dafür kennen wird, und dass du ihn immer erklären musst, und zwar umso mehr, als du dich selbst verändert hast und eine andere Art des Sprechens eingeführt hast. So wie Roscius, dein Freund, in seinem Alter die Rhythmen im Gesang lockerer dargeboten und selbst die Flöten langsamer gemacht hat, so löst du täglich etwas von den heftigen Argumenten, mit denen du einst pflegtest zu sprechen, sodass deine Rede nun kaum mehr von der Sanftmut der Philosophen abweicht.
von georg.905 am 04.06.2019
Atticus: Aber ich befürchte, niemand wird diese Veränderung verstehen, und du wirst dich ständig erklären müssen, besonders weil du deinen eigenen Stil verändert und eine andere Sprechweise angenommen hast. Genauso wie dein Freund Roscius in seinen späteren Jahren sanfter sang und seine Flötenspiel verlangsamte, mäßigst du nach und nach deine einstmals kraftvollen Argumente, sodass deine Redeweise nun kaum mehr von der sanften Art der Philosophen abweicht.