Haec eo narrante veteris fortunae et illius beati lucii praesentisque aerumnae et infelicis asini facta comparatone medullitus ingemeat subibatque me non de nihilo veteris priscaeque doctrinae viros finxisse ac pronuntiasse caenam et prorsus exoculatam esse fortunam, quae semper suas opes ad malos et indignos conferat nec unquam iudicio quemquam mortalium eligat, immo vero cum si potissimum deversetur quos procul, si videret, fugere deberet, quodque cunctis est extremius, varias opiniones, immo contrarias nobis attribuat, ut et malus boni viri fama glorietur et innocentissimus contra noxiorum more plectatur.
von henrik938 am 04.11.2021
Als er seine Geschichte erzählte und sein einstiges Glück als der gesegnete Lucius mit seinem gegenwärtigen Elend als unglücklicher Esel verglich, seufzte ich tief. Ich erkannte, dass die alten Philosophen absolut Recht hatten, wenn sie das Schicksal als blind beschrieben, da es seine Gaben stets an die Bösen und Unwürdigen verteilt und niemals jemanden mit angemessener Beurteilung wählt. Tatsächlich begünstigt es gerade jene, vor denen es davonlaufen sollte, könnte es sie nur sehen. Am schlimmsten ist, dass es uns widersprüchliche Reputationen verleiht: Die Bösen werden als gute Menschen gelobt, während die wahrhaft Unschuldigen bestraft werden, als wären sie Verbrecher.
von lilja.n am 26.10.2015
Während er diese Dinge erzählte und einen Vergleich anstellte zwischen dem alten Schicksal und dem seligen Lucius, zwischen dem gegenwärtigen Elend und dem unglückseligen Esel, seufzte ich aus tiefster Seele auf, und es wurde mir nicht ohne Grund bewusst, dass die Männer alter und ehrwürdiger Gelehrsamkeit die Fortuna als blind und völlig ohne Augen gestaltet und bezeichnet hatten, die stets ihre Gaben den Schlechten und Unwürdigen verleiht und niemals jemanden unter den Sterblichen mit Urteilsvermögen wählt, ja vielmehr bei jenen verweilt, vor denen sie, könnte sie sehen, weit fliehen sollte, und was das Extremste von allem ist: Sie weist uns verschiedene, ja sogar widersprüchliche Meinungen zu, sodass selbst der Böse sich der Reputation eines guten Mannes rühmen kann und umgekehrt der Unschuldigste auf die Weise schädlicher Menschen bestraft wird.