Nam et omne, quod eloquimur sic, ut id aut esse dicamus aut non esse, et, si simpliciter dictum sit, suscipiunt dialectici, ut iudicent, verumne sit an falsum, et, si coniuncte sit elatum et adiuncta sint alia, iudicant rectene adiuncta sint et verane summa sit unius cuiusque rationis, et ad extremum ipsi se compungunt suis acuminibus et multa quaerendo reperiunt non modo ea, quae iam non possint ipsi dissolvere, sed etiam quibus ante exorsa et potius detexta prope retexantur.
von gabriel85 am 29.06.2021
Denn sooft wir eine Aussage treffen, die besagt, dass etwas der Fall ist oder nicht, untersuchen die Logiker zunächst einfache Aussagen, um zu bestimmen, ob sie wahr oder falsch sind. Wenn die Aussage komplex ist mit zusätzlichen Elementen, prüfen sie, ob diese Elemente richtig verbunden sind und ob die Schlussfolgerung jedes Arguments gültig ist. Am Ende aber verfangen sie sich in ihren eigenen scharfsinnigen Argumenten und entdecken durch endloses Hinterfragen nicht nur Probleme, die sie nicht lösen können, sondern auch Aspekte, die ihre vorherige Arbeit aufzulösen drohen, ja selbst das, was sie bereits vollständig durchdrungen zu haben glaubten.
von maurice.s am 10.04.2015
Denn in der Tat nehmen die Dialektiker alles, was wir so aussprechen, dass wir es als seiend oder nichtseiend bezeichnen, auf – und zwar sowohl dann, wenn es einfach gesagt wurde, um zu beurteilen, ob es wahr oder falsch ist, als auch dann, wenn es gemeinsam ausgedrückt und weitere Dinge hinzugefügt wurden, um zu beurteilen, ob diese richtig hinzugefügt wurden und ob die Summe jedes Arguments wahr ist. Schließlich stechen sie sich selbst mit ihren eigenen scharfen Spitzen und entdecken durch vielfaches Befragen nicht nur jene Dinge, die sie selbst nunmehr nicht zu entschlüsseln vermögen, sondern auch jene, durch welche ihre vorherigen Ansätze und vielmehr ihre fast vollendeten Gewebestrukturen aufgelöst werden können.