Quamdiu ego trans padum tu in piceno, minus te requirebam; postquam ego in urbe tu adhuc in piceno, multo magis, seu quod ipsa loca in quibus esse una solemus acrius me tui commonent, seu quod desiderium absentium nihil perinde ac vicinitas acuit, quoque propius accesseris ad spem fruendi, hoc impatientius careas.
von leah.8947 am 22.05.2014
Solange ich jenseits des Padus war und du in Picenum, vermisste ich dich weniger; nachdem ich in der Stadt war und du noch immer in Picenum, viel mehr, sei es, weil die Orte selbst, an denen wir gewöhnlich zusammen sind, mich schärfer an dich erinnern, sei es, weil die Sehnsucht nach Abwesenden nichts so sehr schärft wie die Nähe, und je näher du der Hoffnung des Genießens kommst, desto ungeduldiger fühlst du den Mangel.
von thilo.o am 23.03.2024
Als ich jenseits des Po-Flusses war und du in Picenum warst, vermisste ich dich weniger; aber jetzt, wo ich in der Stadt bin und du noch immer in Picenum, vermisse ich dich viel mehr. Vielleicht liegt es daran, dass die Orte, an denen wir normalerweise zusammen sind, mich intensiver an dich erinnern, oder vielleicht deshalb, weil nichts das Vermissen so sehr steigert wie eine fast-aber-nicht-ganz Nähe - je näher man der Hoffnung auf Zusammensein kommt, desto schwerer ist es, getrennt zu sein.