Quoniam autem vivitur non cum perfectis hominibus planeque sapientibus, sed cum iis, in quibus praeclare agitur, si sunt simulacra virtutis, etiam hoc intellegendum puto, neminem omnino esse neglegendum, in quo aliqua significatio virtutis appareat, colendum autem esse ita quemque maxime, ut quisque maxime virtutibus his lenioribus erit ornatus, modestia, temperantia, hac ipsa, de qua multa iam dicta sunt, iustitia.
von stefan928 am 10.04.2014
Da jedoch das Leben nicht mit vollkommenen Menschen und völlig Weisen gelebt wird, sondern mit jenen, bei denen es edel gehandhabt wird, wenn Andeutungen von Tugend vorhanden sind, denke ich, dass auch dies verstanden werden muss: Niemand soll vollständig vernachlässigt werden, bei dem irgendein Anzeichen von Tugend erscheint, sondern jeder soll besonders so geachtet werden, wie er besonders mit diesen milderen Tugenden geschmückt ist – Bescheidenheit, Mäßigung und eben dieser Gerechtigkeit, über die bereits vieles gesagt wurde.
von nicklas.r am 14.05.2023
Da wir nicht mit vollkommenen und völlig weisen Menschen leben, sondern mit jenen, bei denen es schon gut ist, wenn sie auch nur einen Schatten von Tugend zeigen, glaube ich, dass wir Folgendes verstehen sollten: Wir sollten niemanden völlig ignorieren, der irgendein Zeichen von Tugend aufweist, und wir sollten jeden Menschen besonders nach dem respektieren, wie gut er diese milderen Tugenden zeigt - Bescheidenheit, Selbstbeherrschung und jene Gerechtigkeit, über die wir bereits so viel gesprochen haben.