Ad probandum autem duplex est oratori subiecta materies: una rerum earum, quae non excogitantur ab oratore, sed in re positae ratione tractantur, ut tabulae, testimonia, pacta conventa, quaestiones, leges, senatus consulta, res iudicatae, decreta, responsa, reliqua, si quae sunt, quae non reperiuntur ab oratore, sed ad oratorem a causa atque a re deferuntur; altera est, quae tota in disputatione et in argumentatione oratoris conlocata est; ita in superiore genere de tractandis argumentis, in hoc autem etiam de inveniendis cogitandum est.
von ksenia.u am 17.03.2020
Zur Beweisführung hat ein Redner zwei Arten von Material zur Verfügung: Zunächst gibt es die externen Elemente, die der Redner nicht selbst erschafft, sondern methodisch handhabt, wie Dokumente, Zeugenaussagen, Verträge, Untersuchungen, Gesetze, Senatsbeschlüsse, Gerichtsurteile, offizielle Dekrete, Rechtsgutachten und alles andere, was dem Redner aus dem Fall selbst zukommt, anstatt von ihm geschaffen zu werden. Die zweite Art besteht vollständig aus der eigenen Argumentation und Beweisführung des Redners. Während der Redner in der ersten Kategorie darüber nachdenken muss, wie er vorhandene Argumente behandelt, muss er in der zweiten auch überlegen, wie er diese selbst erschafft.
von dennis.951 am 14.11.2015
Zum Beweisen gibt es für den Redner zweifaches Material: eines derjenigen Dinge, die nicht vom Redner erfunden, sondern nach Methode in der Sache behandelt werden, wie Dokumente, Zeugnisse, vereinbarte Pakte, Untersuchungen, Gesetze, Senatus Consulta, gerichtlich entschiedene Angelegenheiten, Dekrete, Antworten und das Übrige, falls es solche gibt, die nicht vom Redner entdeckt, sondern dem Redner aus dem Anlass und der Sache dargebracht werden; das andere ist dasjenige, was vollständig in der Erörterung und Argumentation des Redners platziert ist; so muss man bei der ersteren Art über die Behandlung von Argumenten nachdenken, bei dieser aber auch über deren Entdeckung.