Postea tuus ille poenulus, scis enim citieos, clientes tuos, e phoenica profectos, homo igitur acutus, causam non optinens repugnante natura verba versare coepit et primum rebus iis, quas nos bonas ducimus, concessit, ut haberentur aestimabiles et ad naturam accommodatae, faterique coepit sapienti, hoc est summe beato, commodius tamen esse si ea quoque habeat, quae bona, non audet appellare, naturae accommodata esse concedit, negatque platonem, si sapiens non sit, eadem esse in causa, qua tyrannum dionysium; huic mori optimum esse propter desperationem sapientiae, illi propter spem vivere.
von livia.858 am 29.10.2016
Danach begann jener Phönizier von dir - denn du weißt, die Citier, deine Klienten, stammten aus Phönizien - dieser scharfsinnige Mann also, der seine Sache gegen die Natur nicht durchsetzen konnte, begann Worte zu wenden und gestand zunächst bei jenen Dingen, die wir als gut betrachten, zu, dass sie als schätzenswert und der Natur gemäß gelten sollten. Er begann zuzugestehen, dass es für den Weisen - den höchst Glückseligen - gleichwohl bequemer wäre, wenn er auch jene Dinge hätte, die er nicht wagt gut zu nennen, aber zugesteht, der Natur angemessen zu sein. Er bestreitet, dass Platon, wenn er nicht weise wäre, sich in derselben Lage befände wie der Tyrann Dionysius; für diesen wäre der Tod am besten aufgrund der Verzweiflung an der Weisheit, für jenen das Leben aufgrund der Hoffnung.
von elea.n am 16.01.2016
Später begann Ihr phönizischer Freund - Sie wissen ja, wie Ihre stoischen Anhänger aus Phönizien stammten - als kluger Kerl, aber unfähig, sein Argument gegen die Natur selbst zu gewinnen, Worte zu verdrehen. Zunächst gab er bei den Dingen, die wir als gut betrachten, zu, dass sie als wertvoll und in Harmonie mit der Natur betrachtet werden sollten. Er begann anzuerkennen, dass es für eine weise Person (das heißt, einen vollkommen glücklichen Menschen) immer noch besser wäre, diese Dinge zu haben, die er nicht gut zu nennen wagt, obwohl er zugibt, dass sie in Harmonie mit der Natur sind. Er behauptet auch, dass Platon, selbst wenn er nicht weise ist, nicht in derselben Lage wäre wie der Tyrann Dionysius - für Dionysius wäre der Tod am besten, weil er keine Hoffnung hat, Weisheit zu erlangen, während für Platon das Leben besser wäre, weil er noch Hoffnung hat.